Jede Stadt benötigt eine Infrastruktur um die Menschen, die in ihr wohnen, mit Wasser und Energie zu versorgen, um Abfälle und Abwässer zu entsorgen und um den innerstädtischen Verkehr zu erleichtern.
In alten Städten wie der Freien Reichsstadt Ulm hat diese Infrastruktur eine lange Entwicklungsgeschichte und Tradition, der sich die Stadtwerke Ulm SWU verpflichtet fühlen.
Das Unternehmen kümmert sich deshalb um den Erhalt von historischem Material und öffnet seine Räume und Anlagen regelmäßig für Besucher.
Schwerpunkte sind dabei der Nahverkehr, die Trinkwassergewinnung und die Energieversorgung aus Donaukraftwerken
Zeitgleich mit dem ersten elektrischen Licht in den Straßen der Stadt ging auch die Ulmer Straßenbahn in Betrieb.
Besitzer von E-Werk und der Bahn war zwar am Anfang ein Berliner Unternehmen, die Elektrizitäts-AG vormals Schuckert & Co., die Stadt Ulm übernahm aber 1905 die Anlagen in Eigenregie und entwickelte sie zu dem heutigen kommunalen Versorgungsunternehmen.
Um die noch erhaltenen historischen Fahrzeuge der Ulmer Straßenbahnen kümmert sich der Verein →UNF.
Dessen Mitglieder sammeln auch Uniformen und Haltestellenschilder sowie Fotos und Dokumente.
Eine Führung durch den Verkehrsbetriebshof kann im Privatkundenportal der SWU gebucht werden unter:
→ Unternehmen - Führungen und Besichtigungen
Wo Waren industriell hergestellt werden ist die Anlieferung von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Energierägern sowie der Versand der fertigen Produkte an die Abnehmer in Nah und Fern ein wichiges Thema.
Bis in die 1960er Jahre war das Haupttransportmittel hierfür die Bahn.
Die Ulmer Stadtverwaltung hat unter OB Heinrich v. Wagner bei der Ausweisung ihrer Industriegebiete auch hier frühzeitig die Initiative ergriffen und unter der Regie des Tiefbauamtes schon bei der Planung der Industriegebiete eigene Gleisanlagen vorgesehen anstatt den Bau von Anschlußgleisen privatwirtschaftlichen Interessen zu überlassen.
So entstand ein Netz von Industriegleisanlagen, die heute noch von den Stadtwerken Ulm SWU als Infrastrukturunternehmen betrieben werden.
Mehr zum Thema der Ulmer Industriegleise bei
→TIG, der Plattform für Ulm/Neu-Ulmer Technik- u. Industriegeschichte
Die ältesten städtischen Anlagen dienten der gesicherten Wasserversorgung. Entlang der nördlichen Stadtmauer förderten ab dem Mittelalter durch Wasserräder angetriebene Pumpen Grundwasser in die Brunnen der Stadt. Eines dieser Brunnenwerke kann heute noch im Seelhaus besichtigt werden.
Von den zu den Pumpen gehörenden Hochbehältern und den Brunnen wurde das Wasser über Röhren im ganzen Stadtgebiet verteilt.
Eine Ausstellung im modernen Pumpwerk Donautal der SWU zeigt eine Sammlung von historischen Holz- und Guss-Rohren, die bei Straßenbauarbeiten gefunden wurden.
Die Ausstellung ist im Rahmen einer Führung "Von der Entstehung des Trinkwassers bis zum Wasserhahn" zugänglich.
Die Führung im Pumpwerk Donautal kann im Privatkundenportal der SWU gebucht werden unter:
→ Unternehmen - Führungen und Besichtigungen
Mehr zum Thema Trinkwasser in Ulm bei
→TIG, der Plattform für Ulm/Neu-Ulmer Technik- u. Industriegeschichte
Die einzige Energiequelle des Mittelalters war, neben der Kraft des Menschen und des Tiers, die Mühle, die in Ulm nur von der Blau angetrieben werden konnte.
Mit Beginn der Industrialisierung genügten deren Kräfte sehr schnell nicht mehr, es mussten Wasserkraftwerke zur Erzeugung von elektrischer Energie gebaut werden. Dampfmaschinen waren dagegen im Unterhalt und Betrieb viel teurer. Die Stadt deckt heute noch einen erheblichen Teil ihres Energiebedarfs aus Flußkraftwerken, die ab 1899 an Donau und Iller errichtet wurden. Das modernste Wasserkraftwerk Böfinger Halde kann bei einer Führung besichtigt werden.
Die Buchung der Führung erfolgt im Privatkundenportal der SWU unter:
→ Unternehmen - Führungen und Besichtigungen
Auf dem Gelände des früheren Gaswerks bei der Neutorbrücke steht heute noch ein Verwaltungs- und Technikbau der SWU. Später soll hier einmal das Albert Einstein Discovery Center das Vermächtnis dieses in Ulm geborenen Genies für die Allgemeinheit begreifbar und erlebbar machen.
Das Dampfkraftwerk in der Weststadt, einst die Keimzelle und das Rückrad der Ulmer Energieversorgung, bildet heute das Zentrum für die Fernwärmeversorgung der Stadt Ulm.
Zwischen den Jahren 1958 und 1990 waren die Fahrzeuge des Ulmer Nahverkehrs in den Farben weiß (Fensterband) und goldgelb (Bauchband) lackiert, hatten ein graues Dach, eine schwarze Trennlinie unter dem Fensterband und eine schwarze Schürze. Da ein Großteil der historischen UNF-Fahrzeuge (z.B. der →GRW Nr.10) ebenfalls dieses Farbschema trägt lehnt sich der Hauptteil dieser Vereins-Homepage daran an.
Nach 1990 bis zur Einführung der Mehrgelenk-Niederflurwagen im Jahr 2003 wurde das weiß-gelbe Farbschema etwas aktuallisiert, das Fensterband wurde schwarz mit einem breiten weißen Trennband zum Dach, die Schürze kobaltblau/blutorange. Ein Beispiel dafür ist der →GT 4 Nr.10.
Die ursprüngliche Farbgebung der Straßenbahnen in Ulm war bis zum 2.Weltkrieg jedoch eine weiß-blaue Lackierung mit grauem Fahrwerk, wie sie heute vom →Tw 13 repräsentiert wird.
Die neuen Niederflurwagen und die anschließend neu beschafften Busse sollten in ihrem Design das neue Nahverkehrs-Zeitalter signalisieren. Ein mit dem Entwurf beauftragtes Design-Büro griff die alte Farbgestaltung auf und entwickelte daraus ein modernes Designkonzept, das für viel Aufsehen und Anerkennung gesorgt hat. Diesen Farben liegen auch die Webseiten zu den →aktuellen SWU-Fahrzeugen zugrunde.
Eine vergleichsweise kurze Episode bildete die Einheitslackerung in elfenbein/grün. Diese Farbkombination, die in Ulm bis Anfang der 1960er Jahre hauptsächlich an Bussen, Obussen und nach dem Krieg aufgearbeiteten Triebfahrzugen zu finden war, bildet die Vorlage für die Seiten im Bereich →SWU-History.