Die erste fahrplanmäßige regionale Busverbindung verband ab dem 1.März 1911 die damals noch eigenständige Gemeinde Wiblingen mit der Stadt Ulm.
Dem voraus gegangen war der Ärger der Wiblinger Bürger über die langsame, unbequeme und zu selten fahrende Postkutsche nach Ulm. Es gründete sich ein "Verkehrsverein Wiblingen". Im September 1910 wurde bei der Schweizer Firma Saurer ein Fahrgestell gekauft und die Ulmer Wagenfabrik Karl Käßbohrer [sic] wurde mit dem Bau eines Omnibus-Aufbaus beauftragt.
Man fuhr täglich 5 mal zum Münsterplatz, die Fahrtzeit betrug 25 Minuten.
Ein Jahr später musste ein zweites Fahrzeug beschafft werden, beide Busse sind aber schon 1915 für den Kriegsdienst eingezogen worden und blieben dann verschollen.
Engagierte Kässbohrer-Mitarbeiter haben anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums den ersten "Ulmer Bus" auf Basis eines ähnlichen Saurer-Fahrgestells wieder nachgebaut, er gehört heute zur Fahrzeugsammlung im Bus-Werk Neu-Ulm.
Nach dem 1.Weltkrieg herrschte erst einmal großer Fahrzeugmangel. Selbst Kutschen konnten nicht bespannt werden, die meisten Pferde waren dem Krieg zum Opfer gefallen.
Mit geliehenen Postbussen konnte man zum 1.September 1919 den Omnibusverkehr nach Wiblingen wieder aufnehmen. Die Entschädigungszahlung für die beiden requirierten Busse ermöglichte dann den Kauf eines neuen Busses bei Magirus.
Aber schon im September 1923 erzwang die Weltwirtschaftskrise nicht nur die Einstellung des Betriebs sondern auch den Verkauf des Fahrzeugs.
Erst die Einführung der Reichsmark stabilisierte die wirtschaftliche Situation wieder. Im Dezember 1925 debattierte daher der Gemeinderat über die Einführung von Omnibuslinien zur Unterstützung der städtischen Straßenbahnen.
Die Erfahrungen anderer Städte, u.a. Augsburg und Nürnberg, zeigt allerdings, dass die Kosten für einen Busbetrieb immer noch wesentlich höher lagen als für eine Straßenbahn.
Den Wiblinger war inzwischen ihre gut genutzte Busverbindung in die Stadt lieb geworden, sie ließen daher eine solche in den Eingemeindungsvertrag schreiben und führten ab 1925 mit der Reichpost Verhandlungen über den zukünftigen Betrieb der Linie. Die Kraftpost fuhr dann mehrmals täglich zum Münsterplatz.
Die Stadt Ulm stand diesem Verkehrsmittel weiterhin zögerlich gegenüber, sah sich aber im Zwang u.a. die Friedrichsau besser an die Stadt anzubinden. Sie gründete deshalb im Sommer 1926 ein privates Unternehmen, die "Omnibusverkehr Ulm", das ab 17.September d.J. einen planmäßigen Verkehr zum Ulmer Friedhof, in die Au und über Neu-Ulm nach Pfuhl einrichtete.
Auch im Umland setzte sich der Bus allmählich durch. Für Fuhrmänner, die regelmäßig Post und Fracht in die Gemeinden auf der Schwäbischen Alb und nach Oberschwaben transportierten und dabei auch Personen auf ihren Ochsenkarren und Pferdewagen mitnahmen, lohnte sich langsam die Anschaffung von motorisierten Lastkraftwagen. Diese wurden teilweise so ausgestattet, dass man damit unter der Woche Fracht tranportieren konnte und für die Ausflüge am Wochenende mit wenigen Handgriffen der Einbau von Sitzplätze für den Personentransport möglich war.
Der städtische Busverkehr hatte seine erste große Bewährungsprobe zum Sängerfest 1929 zu bestehen. Der Großteil der Teilnehmer und Gäste sollten mit der Straßenbahn in die Friedrichsau transportiert werden. Um dafür Wagen frei zu bekommen wurde die Linie 3 (Münsterplatz - Krankenhaus) vorübergehend eingestellt und ersatzweise ein Verkehr mit Bussen eingerichtet. Von umliegenden Unternehmen mussten darüber hinaus weitere Busse für einen Pendelverkehr zwischen Au und Bahnhof angemietet werden.
Danach wurde es aber erst einmal wieder ruhig um den Stadtbus. Erst 1938 gab es neue Überlegungen für ein die Straßenbahn ergänzendes Omnibusnetz über sechs Linien. Die bei anderen Straßenbahnbetrieben mit Busverkehr ermittelten Betriebskosten zeigen aber für den Bus weiterhin nahezu doppelt so hohe Mehrausgaben gegenüber der Bahn. Mit dem Einmarsch in Polen am 1.September 1939 und dem damit vom Zaun gebrochenen Zweiten Weltkrieg erübrigten sich alle weiteren Planungen.
Den Durchbruch für den Busbetrieb brachte dann das Jahr 1948. Wieder waren es die Wiblinger, die mit Nachdruck eine Anbindung an die Stadt einforderten und am 15.August 1948 die Einweihung ihrer Linie 8 vom Ehinger Tor über das Donautal nach Wiblingen feiern konnten.
Diese Mal wurde die Linie nicht von der Post sondern als erste regelmäßige Buslinie der städtischen Verkehrsbetriebe gefahren.
Zum Einsatz kamen Fahrzeuge auf Basis eines Magirus O 3000-Fahrgestells mit Kässbohrer-Aufbauten. Ein Nachbau dieses Typs auf einem beinahe identischen O 3500-Fahrgestell gehört heute zum →historischen Fahrzeugpark der UNF.
Ein Jahr später wurde die Linie 8E (später Linie 9) vom Ehinger Tor nach Grimmelfingen eröffnet, am 10.August 1951 die dritte Buslinie 10 vom Ostplatz nach Oberthalfingen.
Um Verkehrsspitzen abzufangen beschaffte man zwischen 1952 und 1956 fünf Omnibus-Anhänger. Deren Betrieb wurde jedoch schon 1958 durch die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) wieder verboten.
Die ersten Gelenk-Omnibusse tauchten in Ulm im März 1959 auf. Sie gehörten zu einer Bestellung von sechs Fahrzeugen und wurden in einer Kooperation der Unternehmen Büssing (Fahrgestell), Henschel (Motor) und Kässbohrer (Aufbau) hergestellt.
Fünf Jahre später gehörten bereits 50 Omnibusse zum Fahrzeugpark der Stadtwerke, darunter 19 Gelenkbusse. Diese Kässbohrer-Busse des Typs SG 175 I (14 Stück) prägten bis in die Mitte der 1970er Jahre das Erscheinungsbild des Ulmer Nahverkehrs.
Abgelöst wurden sie ab 1972 von den Bussen des Typs SG 180, von denen 42 Exemplare angeschafft wurden. Eine noch höhere Stückzahl (58) erreichten die Schub-Gelenkbusse des Typs SG 219 SL. Mit dem →Bus 374 gehört ein Solo-Fahrzeug dieser Baureihe zum historischen Bestand der UNF.
Die Beschaffung von drei Fahrzeugen des Typs Kässbohrer S 300 NC läutete 1990 die Ära der Niederflurbusse ein. Auch bei Mercedes-Benz kaufte man nun Niederflurbusse (Typ O 405 N1/N2) ein. Die Übernahme der Firma Kässbohrer durch Daimler-Benz und die Gründung des neuen gemeinsamen Bus-Herstellers EvoBus 1994 vereinheitlichten den Wagenpark dann wieder.
Inzwischen sind mehrere Generationen des Mercedes-Benz Typ Citaro auf den Buslinien der Stadt unterwegs. Die modernste Version, ein vollektrischer E-Bus, steht schon in den Startlöchern.