Hersteller: | Fuchs, Heidelberg |
Baujahr: | 1951 |
Fahrgäste: | 40 Personen |
Sitzplätze: | 22 |
Geliefert an: | SSB, Stuttgart |
dort im Einsatz bis: | 1973 (Wagen 1330) |
danach: | Straßenbahnmuseum Hannover-Wehmingen |
Aufarbeitung in Ulm: | 2011 bis 2018 |
Nach der Aufnahme der neuen Sicherheits-Bestimmungen des §33 Abs.3 in die BO-Strab, nach der Wagen mit Holzaufbau aus Brandschutzgründen nicht mehr im Fahrgastdienst eingesetzt werden dürfen, stand man bei den Strassenbahnen der Stadt Ulm vor einer großen Aufgabe, liefen bis dato bis auf Beiwagen 70 doch nur hölzerne Vorkriegs-Beiwagen. Auf der Suche nach Ersatz konnte Direktor Schlupek, dessen Sohn in Stuttgart bei den SSB tätig war, 1965 schließlich dort fündig werden. So konnte die Ulmer Straßenbahn 1965 und 1966 in Stuttgart 15 freigewordene Beiwagen der Bauart ‚Fuchs 1951‘ in Stahlbauweise erwerben, die bei den SSB als Reihe 1300 im Einsatz standen. Sie waren für den Einsatz hinter den 10 Großraumwagen vorgesehen, zeitweise sogar in Dreiwagenzügen. Der Versuch, durch Rücktausch der in Ulm nutzlosen 30 Scharfenberg-Kupplungen, wo man seit Anlieferung der Großraumwagen BSI-Kupplungen im Einsatz hatte, noch einen weiteren Beiwagen herauszuschlagen, scheiterte allerdings – man hatte in Stuttgart selbst mehr als genug davon. 1976 wurden die 15 Beiwagen zur Reduzierung der Personalkosten ausgemustert, da auf ihnen noch der Einsatz von Schaffnern notwendig war. Sie wurden durch modernere schaffnerlose Beiwagen (B2, Waggonfabrik Fuchs, Heidelberg, SSB Reihe 1500/1600) ersetzt.
Leider ist von diesen Fuchs-Beiwagen der Bauart 1951 keiner in Ulm erhalten geblieben. Deshalb entschloss man sich den, aus der selben Bauserie stammenden Ex-Stuttgarter SSB-Beiwagen Nr. 1330, der beim Straßenbahnmuseum Hannover-Wehmingen zum Verkauf stand, zu erwerben. Nach seinem Eintreffen in Ulm 2011 begann man in der SWU-Werkstatt zügig mit der Aufarbeitung, die 2018 mit der Abnahme abgeschlossen werden konnte. Unter anderem wurde das betriebsfähige Herrichten wiederum als Projekt für die Auszubildenden benutzt.
Seitdem steht damit in Ulm wieder ein authentischer historischer Großraumwagenzug der 1960er- und 1970er-Jahre für Sonderfahrten zur Verfügung. Dieser wird sehr gerne gebucht, da er auch größeren Gesellschaften Raum bietet. Seine erste Betriebsnummer 65 in der Reihe der vormals in Ulm vorhandenen und eigesetzten Wagen musste er allerdings inzwischen wieder abgeben. Sie wurde an einen der neu angelieferten Siemens Avenio M NGT 6 UL vergeben. Seit 2022 trägt der die Betriebsnummer 35.
Das Einsatzkonzept sieht aktuell eine Führung hinter Wagen 1 vor, nach Fertigstellung von Bw 24 im Sommerhalbjahr, zu sonstigen Zeiten auf Bestellung hinter Wagen 1.