Hersteller: | Siemens transportation, Werk Krefeld-Uerdingen |
Leistung: | 4 x 100 kW |
Länge: | 31,03 Meter |
Breite: | 2,40 Meter |
Fahrgäste: | 179 Personen |
Sitzplätze: | 70 + 6 |
Geliefert an: | SWU Ulm |
Anzahl in Ulm: | 10 Wagen (Nr. 41 bis 50) |
Baujahr: | 2003 / 2008 |
im Einsatz seit: | 2003 |
100 Prozent Niederfluranteil |
Ende der 1990er-Jahre entwickelten die Verkehrsplaner der Stadt Ulm ein Konzept zur Erweiterung des Ulmer Straßenbahnnetzes von einer auf fünf Linien, um den Straßenbahnbetrieb auf wirtschaftlich zukunftsfähige Beine zu stellen. In einem am 14. Juli 1999 durchgeführten Bürgerentscheid wurde dieses von der Bevölkerung abgelehnt. So war eine andere Lösung für das Überleben der Straßenbahn notwendig.
Folgerichtig erging im Jahr 2000 der Beschluss, die bestehende Linie 1 von der Donauhalle in den Stadtteil Böfingen zu verlängern. Diese Option war nicht Bestandteil des Bürgerentscheids. Bereits 1958 hatte man in wohlweiser Voraussicht mit dem Baubeginn des Stadtteils Böfingen beim Bau der diesen erschließenden ‚Böfinger Steige‘ bis zum ‚Ostpreußenweg‘ eine eigens zu diesem Zweck parallel zur Straße verlaufende zweigleisige Trasse vorbereitet, und diese in den Folgejahren stets für die Straßenbahn freigehalten. Am 22. August 2007 wurde der Startschuss für den Bau des 4,6 Kilometer langen Neubauabschnitts gegeben, der am 21. März 2009 in Betrieb ging.
Außerdem sollte der überalterte ehemals Stuttgarter Wagenpark ohne Niederflur-Einstiege aus Mitte der 1960er-Jahre komplett erneuert werden. Deshalb wurden im Jahr 2000 bei Siemens transportation acht Niederflurwagen des Typs Combino NGT 6 UL bestellt. In die Entwicklung des Designs der Wagen wurde das renommierte Elchinger Büro Rido Busse eingebunden. Die Wagen wurden 2003 aus dem Siemenswerk in Krefeld-Uerdingen geliefert. Sie lösten sukzessive die GT4 auf der Linie 1 zwischen Söflingen und der Donauhalle ab, was zugleich das Einsatzende für die letzten hochflurigen Straßenbahnwagen der SUW bedeutete.
Aus einer bestehenden Option folgte 2008 eine Bestellung über zwei weitere Combinos für die Verlängerung nach Böfingen. Mit der Eröffnung der Neubaustrecke wurde die Netzspannung von 600 auf 750 Volt erhöht. Die Fahrzeuge tragen die Nummern 41 bis 50 und zusätzlich die Namen bekannter und verdienter Ulmer Persönlichkeiten.
Am 2. Februar 2019 entgleiste Tw 50 auf Linie 1 gegen 10:15 Uhr aufgrund überhöhter Geschwindigkeit auf der noch auf Abzweigung in Richtung Kuhberg stehenden Weiche an der Ecke Wagner-/Beyerstraße. Neben sieben Leichtverletzten entstand ein Schaden von einer halben Million Euro. Der Wagen wurde anschließend bei Siemens mobility GmbH in Wegberg-Wildenrath instandgesetzt. Am 24. Januar 2020 nach Ulm zurückgekehrt, erhielt er in der SWU-Werkstatt vor der neuerlichen Inbetriebnahme ein Upgrade, das ein von der Serie abweichendes Frontdesign, LED-Scheinwerfer wie beim Avenio und diverse technische Neuerungen im Fahrgastraum umfasste.
Seit Eröffnung der Linie 2 am 8. Dezember 2018 kommen die 10 Combino NGT 6 UL im Mischbetrieb mit den Avenio M NGT 6 UL auf allen Linien zum Einsatz.
(Anklicken des Namenschilds öffnet eine Beschreibung der Person,
wie sie im Fahrzeug angebracht ist)
Wagen Nr. | Name | Anliefungsdatum | im Fahrgasteinsatz seit | Namensschild |
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41 | Albrecht Berblinger | 28.03.2003 | 03.07.2003 |
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42 | Agathe Streicher | 16.04.2003 | 05.07.2003 |
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43 | Albert Einstein | 16.05.2003 | 05.07.2003 |
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44 | Max Eyth | 04.07.2003 | 10.07.2003 |
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45 | Otl Aicher | 11.06.2003 | 11.07.2003 |
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46 | Johannes Kepler | 04.07.2003 | 12.07.2003 |
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47 | Jörg Syrlin | 11.07.2003 | 19.07.2003 |
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48 | Sophie Scholl | 25.07.2003 | 01.08.2003 |
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Nachlieferung | ||||
49 | Hans Scholl | 15.12.2008 | 19.12.2008 |
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50 | Resi Weglein | 22.12.2008 | 21.01.2009 |
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