Hersteller: | Siemens transportation, Wien |
Leistung: | 4 x 120 kW |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 Km/h |
Länge: | 31,47 Meter |
Breite: | 2,40 Meter |
Fahrgäste: | 191 Personen |
Sitzplätze: | 63 + 6 |
Geliefert an: | SWU Ulm |
Anzahl in Ulm: | 18 Wagen (Nr. 51 bis 68) |
Baujahr: | 2018 / 2022 |
im Einsatz seit: | 2018 |
100 Prozent Niederfluranteil |
Zeitgleich mit der Einweihung der Verlängerung der Linie 1 nach Böfingen begann man nun auch wieder über den Neubau weiterer Strecken nachzudenken. Da die Beförderungskapazitäten mit Bussen zum Oberen Eselsberg mit Universität, der Uniklinik, dem Bundeswehrkrankenhaus, der Rehabilitations-Klinik und den Forschungszentren namhafter Unternehmen einerseits und zum Schul- und Berufsschul-Zentrum auf dem Kuhberg andererseits längst an ihre Grenzen gekommen waren, plante man, durch den Bau einer zweiten Straßenbahnlinie Abhilfe zu schaffen. Die standardisierte Bewertung lag im März 2011 vor. Das Ergebnis bescheinigte dem Bauvorhaben einen überaus positiven Kosten-Nutzen-Faktor. Hierauf fußend wurde die Planung der neuen Linie 2 mit Beschluss vom 30. März 2011 genehmigt. Der Planfeststellungsbeschluss erging am 18. Juli 2014 für die südliche Teilstrecke zum Kuhberg und am 22. Januar 2015 für die nördliche zur Wissenschaftsstadt. Die Förderzusage vom Bund für den Zuschuss von rund 65 Millionen Euro aus dem GVFG und vom Land Baden-Württemberg über 20 Millionen Euro ging Ende April 2015 ein, darin enthalten die Zuschüsse für 34 Millionen Euro für die Anschaffung der für die Linie 2 benötigten neuen Fahrzeuge. Damit konnte am 15. Oktober 2015 mit dem Bau begonnen werden.
Für den Betrieb auf der neuen Linie errechnete man einen Bedarf von zwölf Niederflurwagen, die die SWU europaweit ausschrieb. Von den von acht Unternehmen abgegebenen Angeboten kamen vier in die engere Auswahl. Letztendlich entschied man sich, auch aufgrund der angestrebten Einheitlichkeit des Wagenparks, wie schon beim Combino für die Offerte von Siemens transportation, die den Zuschlag für die Produktion und Lieferung des Combino-Nachfolgetyps Avenio M NGT 6 UL erhielt. Form und Farbgebung entstanden wiederum in enger Zusammenarbeit mit dem renommierten Büro Busse-Design in Elchingen.
Die Auslieferung der Wagen begann am 7. Februar 2018. Sie wurden ebenfalls zu Ehren namhafter Ulmer Persönlichkeiten getauft und im Anschluss an die Combinos mit den Nummern 51 bis 62 eingereiht. Bei der Vergabe der Namen – die Entscheidung hierüber traf der Ulmer Gemeinderat – achtete man diesmal besonders auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Namensgebern. Zur feierlichen Eröffnung der Neubaustrecke zwischen ‚Kuhberg‘ und ‚Science Park II‘ am 8. Dezember 2018 standen mit den 10 Combino NGT 6 UL und den 12 Avenio M NGT 6 UL für beide Ulmer Linien 22 Niederflur-Multigelenkwagen zur Verfügung. Einen Tag später zum Fahrplanwechsel nahm die Linie 2 ihren regulären Betrieb auf.
Zur Verdichtung und Stabilisierung des Betriebs auf beiden Straßenbahnlinien riefen die SWU aus einer bestehenden Option im Oktober 2020 weitere sechs Avenio M NGT 6 UL ab, die ab 2023 als Wagen 63 bis 68 in Betrieb gingen. Damit ist die Flotte der Niederflurwagen auf 28 Multigelenkwagen angewachsen.
In einer Pressemitteilung vom 17. Mai 2024 teilten die SWU mit, dass die 18 fünfteiligen Avenio M NGT 6 UL der SWU in Ulm durch einfügen je eines Moduls aus Fahrwerksportal und Fahrgastzwischenteil zu Siebenteilern verlängert werden. Dadurch verändert sich die Bezeichnung der künftigen Achtachser zu Avenio XL NGT 8 UL, die Länge von 31,47 Metern auf 42 Meter. Der verfügbare Fahrgastraum erhöht sich dadurch von 185 Personen auf ein erweitertes Fassungsvermögen von 256 Personen. Das Auftragsvolumen wird mit ca. 46 Millionen Euro angegeben, die mit 40 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert werden. Der Vertrag zwischen SWU und Siemens Mobility GmbH wurde Mitte Mai 2024 unterzeichnet.
Der Umbau erfolgt bei Siemens Mobility GmbH in Wegberg-Wildenrath. Der erste siebenteilige Avenio M NGT 8 UL wird für Anfang 2027 in Ulm zurückerwartet, die ganze Maßnahme soll bis Mitte 2028 abgeschlossen sein. Hiermit einher geht notwendigerweise der 28 Millionen teure, etwa zur Hälfte vom Land geförderte parallel stattfindende Umbau des Betriebshofs und der Werkstatt in Form weiterer bzw. längerer Gleise.
Die Fahrzeuge tragen neben den Nummern 51 bis 68 zusätzlich die Namen bekannter und verdienter Ulmer Persönlichkeiten.
(Anklicken des Namenschilds öffnet eine Beschreibung der Person,
wie sie im Fahrzeug angebracht ist)
Wagen Nr. | Name | Anliefungsdatum | im Fahrgasteinsatz seit | Namensschild |
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51 | Inge Aicher-Scholl | 11.04.2018 | 20.07.2018 |
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52 | Lina Einstein | 07.02.2018 | 08.12.2018 |
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53 | Anna Essinger | 13.04.2018 | 22.11.2018 |
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54 | Felix Fabri | 19.04.2018 | 08.12.2018 |
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55 | Agnes Schultheiß | 14.06.2018 | 04.12.2018 |
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56 | Hildegard Knef | 11.07.2018 | 30.11.2018 |
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57 | Conrad Dietrich Magirus | 17.08.2018 | 22.11.2018 |
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58 | Kurt Schumacher | 29.08.2018 | 22.11.2018 |
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59 | Heinrich Parler d. Ältere | 19.09.2018 | 21.11.2018 |
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60 | Mathilde Planck | 10.10.2018 | 01.12.2018 |
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61 | „Emmy“ (Emilie) Wechßler | 04.12.2018 | 09.12.2018 |
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62 | Alfred Moos | 04.12.2018 | 08.12.2018 |
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Nachlieferung | ||||
63 | Johannes Scultetus | 05.10.2022 | 11.01.2023 |
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64 | C.F.D. Schubart | 25.10.2022 | 21.01.2023 |
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65 | Heinz Brenner | 17.11.2022 | 01.02.2023 |
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66 | Barbara Kluntz | 23.12.2022 | 13.02.2023 |
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67 | Heinrich von Wagner | 24.02.2023 | 26.04.2023 |
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68 | Ulrich von Ensingen | 01.06.2023 | 20.07.2023 |
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